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Haiku

Die Worte zur Malerei sind in Ergänzung zu verstehen und eigenständig als Haiku verfasst. Diese Dichtkunst entstand im 17. Jahrhundert in Japan. Ihre Wurzeln reichen weit bis ins 15. Jahrhundert zurück, und beeinflusst wurde sie von volkstümlicher wie von chinesischer Dichtkunst. Klare Direktheit, die Erkenntnis des Augenblicks, Kürze und Zurückhaltung und schließlich das Wesentliche sind Merkmale eines Haikus. Japanische Tradition beinhaltet oft einen Bezug zur Jahreszeit, was moderne Haiku-Dichtung des Westens durchaus vernachlässigt. Die Struktur ˆ 17 Silben in einem 5 - 7 - 5 Versmuster, reimlos und stets im Präsens verfasst ˆ verlangt Präzision. Jedes Wort muss hart um seinen Standort kämpfen. Wegen seiner Kürze wird das Haiku auch als ein Ein-Einziger-Atemzug-Gedicht bezeichnet. Ein Haiku betont die Erfahrung des Augenblicks in seiner ganzen Flüchtigkeit und Tiefe. Sie sind ohne Ende und vermitteln uns etwas vom Geheimnis von Gefühlserfahrungen, ihrer Vielschichtigkeit und gleichzeitigen Vergänglichkeit.

© 2008, Janne Gronen